
Das „Tier der Woche“ hat eine lange Reise hinter sich – Mischlingsrüde Garry wurde 2017 im weit entfernten Russland geboren und musste sich dort von Geburt an gegen andere Artgenossen behaupten. Vor zwei Jahren kam er durch eine Tierschutzorganisation in eine Familie nach Deutschland.
Garry kann umgangssprachlich als Angsthund bezeichnet werden. Der 3-jährige Rüde wird seine Angst- und Stressauslöser bereits in seiner russischen Heimat entwickelt haben, doch innerhalb seiner neuen Familie schienen sich diese zu verstärken. Ein möglicher Grund können die Kleinkinder gewesen sein, mit denen Garry auf Grund von Lärm und hektischen Bewegungen nicht zurecht kam. Da er seine neue Umgebung noch nicht allzu lang kannte, waren quasi alle Umweltreize Anlass genug, um verängstigt zu sein. Ein Umstand, mit dem Garrys Halter nicht leben wollten und konnten. Im Tierheim Salzgitter schien sich die Situation in den ersten Wochen positiv zu entwickeln, doch seit einiger Zeit verfällt der Vierbeiner wieder in sein altes Verhaltensmuster. An manchen Tagen zieht sich Garry in seinen Zwinger zurück und möchte sich von den Tierpflegern nicht anleinen lassen. Um das Procedere so einfach wie möglich zu gestalten, trägt Garry dauerhaft ein sogenanntes No-Exit-Geschirr und wird mit einer langen Schleppleine auf die täglichen Gassirunden geschickt. Auch wenn Garry oftmals bellt, so ist er Menschen gegenüber angetan und sucht ihre Nähe. Viel lieber hat er aber Artgenossen um sich herum, um ausgiebig spielen und toben zu können.

Im April zog Garry in Salzgitters Tierheim ein und wurde dem zuständigen Tierarzt vorgestellt. Dieser stellte fest, dass Garry in seinen jungen Lebensjahren einen Kreuzbandriss erlitten hatte, denn in seinem linken Knie lässt sich einiges an Metall finden. Für die Schnüffelnase ist dies aber kein Problem. Zum Fotoshooting präsentierte sich Garry topfit und tobte durch den Auslauf wie ein junges Reh.
In seinem neuen Zuhause sollten Hundeeltern mit Erfahrung leben, die Garrys Verhalten verstehen und deuten können. Um ihm mehr Sicherheit im Alltag zu geben, wäre ein souveräner Artgenosse wünschenswert. Kinder sollten mindestens 14 Jahre alt sein.